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Rahel Jakovina | Koordination

Ich bin als Fachmitarbeiterin für YOUVITA tätig, das ist der Branchenverband der Dienstleister für Kinder und Jugendliche. Wir engagieren uns für 350 Mitgliederorganisationen und für die Kinder und Jugendlichen, die sie in ihrem Heranwachsen begleiten und betreuen. Dazu zählen ganz viele Kinder mit Behinderung. Zusammen mit seinen Mitgliedern verfolgt YOUVITA das Ziel, die jungen Menschen auf ihrem individuellen Weg zu stärken und zu fördern und ihnen den Übergang in ein möglichst erfülltes und selbstbestimmtes Erwachsenenleben zu erleichtern.

Jan von neko interactive und wir von YOUVITA haben gemeinsam an einer Tagung die Grundidee für ZaZa entwickelt. Nachdem sich Connie vom UZB zu uns gesellt hat, konnten wir die Konkretisierung der Idee vornehmen. Seither sind wir zusammen als Projektleitung des ZaZa-Projekts unterwegs. Ich konzentriere mich dabei auf die Koordination und Administration. Ich pflege den Kontakt zu (möglichen) Geldgebern und zu einigen Expert:innen, behalte die Rahmenbedingungen des Projekts im Auge, stelle Begleitprozesse wie die Bedürfnisklärung oder Evaluation sicher und organisieren einen Teil der Kommunikation. Besonders toll ist aber, dass ich im Entwicklungsprozess ständig Feedback aus Sicht unserer Mitglieder geben konnte und gemeinsam mit meinen Kolleg:innen in der Projektleitung Ideen für die Weiterentwicklung von ZaZa aushecken darf.

Eine gute Gesundheit ist ein Nährboden für menschliche Freiheit. Gesundheitliche Einschränkungen und Schmerzen hingegen behindern uns oft in der persönlichen Entfaltung, limitieren unsere Selbständigkeit und können der Selbstbestimmung Grenzen setzen. Menschen mit Behinderung leben auf Grund ihrer Beeinträchtigung und des gesellschaftlichen Umgangs damit mit Einschränkungen und ihre Gesundheit ist anderen – höheren – Risiken ausgesetzt. Eine gute Gesundheitsprävention und -Versorgung ist für sie besonders wichtig, um ein Maximum an selbstbestimmter Lebensführung erreichen zu können. Deshalb ist es umso bestürzender, dass die Gesundheitsversorgung von Menschen mit Behinderung in der Schweiz nicht dem Standard entspricht, den Menschen ohne Behinderung erleben. Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass das oft nichts mit dem Willen zu tun hat: Sowohl betreuenden als auch medizinischen Fachpersonen und Angehörigen liegt eine gute Gesundheitsversorgung am Herzen. Es fehlt ihnen aber oft an spezifischem Wissen, an passenden Hilfsmitteln und förderlichen Rahmenbedingungen. Je nach Situation ist es für Menschen mit Behinderung nicht einfach nachzuvollziehen, weshalb eine bisweilen unangenehme präventive Massnahme oder Behandlung sinnvoll ist. Dieses Verständnis ist aber wichtig, denn so gut Gesundheitsversorgung gemeint sein kann: Ohne den Willen und die freie Zustimmung des Menschen mit Behinderung darf sie nicht erfolgen.

ZaZa zeigt, dass das keine ausweglose Situation ist. Hier entsteht wichtige Unterstützung, davon bin ich überzeugt. Und es freut mich, dass wir mit der Zahnpflege und dem Zahnarztbesuch als erstes ein Thema adressieren konnten, das vielen Betreuer:innen von Kindern mit Behinderung als problematisch einschätzen.


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